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Allgemeine Hinweise
Anfängerfehler
Das "erste Mal"
Der Stoffwechsel
Schneckentempo ist erstmal richtig
Nur Mut
Hemmungen überwinden
Es gibt kein schlechtes Wetter..
Was sagt der Doktor? Wenn Sie gerade eine starke Erkältung oder sogar eine Grippe hinter sich haben,
sollten Sie ebenfalls besonders vorsichtig sein. Sollte keiner dieser Faktoren für Sie
gelten, dann steht Ihrem ersten Lauftag nichts mehr im Weg.
Der erste Tag An Ihrem ersten Trainingstag folgt dann ein kleiner Eingangstest: Versuchen Sie
einfach, zehn Minuten durchzulaufen. Die Geschwindigkeit ist dabei ganz egal! Die
Hauptsache ist, Sie schaffen die ganze Zeit ohne Unterbrechungen. Zum Abwärmen sollten
Sie anschließend weitere fünf Minuten langsam gehen. Erster Tag: Danach folgt die Auswertung Ihres Eingangstests:
Nach diesem Training haben Sie einen Tag Pause.
Erste und zweite Trainingswoche Montag: Mittwoch: Freitag: An welchen Tagen Sie trainieren, ist Ihrer ganz persönlichen Zeitplanung überlassen.
Halten Sie aber auf jeden Fall die Trainingspausen ein, damit Ihr Körper ausreichend
Gelegenheit zur Regeneration und damit zur Anpassung an die Belastung hat. Wichtig ist
gerade am Anfang: Es geht nicht um die Steigerung Ihrer Laufgeschwindigkeit, sondern
ausschließlich darum, durchzuhalten. Messen Sie am besten während des Laufes, auf jeden Fall aber immer direkt danach Ihren
Puls und achten Sie darauf, Ihren persönlichen Idealwert nicht zu überschreiten. Das
kann gerade am Anfang bedeuten, dass Sie extrem langsam laufen oder sogar gehen. Auf diese
Art sorgen Sie aber garantiert dafür, dass Ihr Herz-Kreislauf-System nicht überlastet
wird. In der zweiten Woche sieht Ihr Training genauso aus wie in der ersten. Ab der
dritten Woche können Sie die Laufzeit dann schon etwas steigern:
Dritte Trainingswoche Montag Mittwoch Freitag
Vierte Trainingswoche Montag Mittwoch Freitag Wenn Sie diese Woche erfolgreich hinter sich gebracht haben, dann sind Sie fit für
den nächsten Schritt.
"Dreimal dreißig" ist ideal für Ihre Gesundheit! Montag Mittwoch Freitag
Was passiert im Körper, wenn wir trainieren? An diesem Beispiel können Sie sehen, dass Ihr Training Effekte hat, die weit über die
eigentliche Belastung hinausgehen. Der wichtigste Effekt heißt in der Sportmedizin
"Superkompensation". Jedes Training ist für den Körper eine Belastung. Die Leistungskurve fällt steil ab
und erreicht direkt nach dem Training ihren Tiefpunkt. Gleich danach setzt die Phase der
Regeneration ein. Der Körper füllt seine Energiespeicher wieder auf und repariert
winzige Schäden in der Muskulatur. Damit diese wichtige Phase nicht gestört wird,
brauchen Sie vor allem am Anfang nach jedem Trainingstag einen Tag Pause. Wenn er mit der
Wiederherstellung fertig ist, hat der Körper seinen Job sogar so gut gemacht, dass er
sich auf einem etwas höheren Niveau regeneriert hat als vor dem Training.
Superkompensation bedeutet also Wiederherstellung auf höherem Niveau. Nach einigen Tagen
baut der Körper den leicht verbesserten Zustand wieder auf das alte Niveau ab - es sei
denn, Sie trainieren wieder. Dadurch hängen alle Trainingsbelastungen zusammen. Wichtig
ist also, gleichmäßig zu trainieren. Es macht keinen Sinn, zum Beispiel im Urlaub jeden
Tag zu trainieren, um lange Trainingspausen auszugleichen.
Das Trainingstagebuch Mit einiger Erfahrung hilft Ihnen so ein Trainingstagebuch, Ihr eigenes Training
auszuwerten. In unserem Beispiel gab es am Montag keine Probleme. Am Mittwoch sind Sie
wahrscheinlich etwas zu schnell gelaufen. Als Folge davon haben Sie Seitenstiche bekommen.
Auf dieses Problem werden wir im nächsten Abschnitt noch genauer eingehen. Am Freitag
sind Sie dann auf Asphalt gelaufen. Bei diesem harten Untergrund und bei den kühlen
Temperaturen haben Sie sich vielleicht nicht gründlich genug aufgewärmt. Die Folge davon
ist eine leichte Verspannung, die nach einem Tag Ruhe verschwunden sein sollte. Wenn die
gleichen Beschwerden immer wieder oder über längere Zeit auftreten, dann sollten Sie
unbedingt einen Arzt befragen!
Muskelkater Die Ursache des Muskelkaters war lange unklar. Nach dem heutigen Stand der Sportmedizin
gilt aber allgemein als bewiesen: Die Ursache für einen Muskelkater sind so genannte
"Mikrotraumata". Hinter diesem Begriff verbirgt sich die medizinische
Bezeichnung für winzige Verletzungen in unserer Muskulatur. Was per Definition zunächst
nach einem sehr ernsten Problem klingt, ist tatsächlich völlig ungefährlich:
Mikrotraumata sind auf keinen Fall mit einer großen Verletzung, zum Beispiel einer
Zerrung, zu vergleichen. Es handelt sich um harmlose Reizungen des Muskelgewebes, die nach
wenigen Tagen vollständig ausgeheilt sind. Eine frühere Theorie, nach der die Milchsäure als Abfallprodukt des
Kohlenhydratstoffwechsels für den Muskelkater verantwortlich ist, gilt heute allgemein
als überholt: In diesem Fall müsste der Muskelkater direkt mit der Belastung auftreten.
Tatsächlich entsteht ein Muskelkater aber erst etwa einen Tag nach dem Training. Dafür
kann er drei bis fünf Tage andauern. Wenn Sie betroffen sind, dann helfen warme Bäder
sehr gut. Auch eine sehr leichte Trainingsbelastung nach besonders gründlicher Erwärmung
lindert den Muskelkater schnell, weil die verstärkte Durchblutung der Muskulatur die
Regeneration fördert. Erst wenn die Beschwerden ganz verschwunden sind, sollten Sie
wieder intensiver trainieren. Muskelkater wird Sie nur am Anfang Ihres Trainings
begleiten. Sehr schnell werden Sie sich an die Belastungen gewöhnt haben und erst wieder
Muskelkater bekommen, wenn Sie Ihr Training stark verändern oder ausweiten. Unser Tipp dazu:
Seitenstiche Wenn wir laufen, dann benötigen wir dafür eine sehr große Menge Blut. Unser Körper
leitet also möglichst viel davon in die Beine. Die Folge ist, dass bei zu großer
Belastung andere Körperbereiche nicht mehr ausreichend versorgt werden. Unser Zwerchfell
reagiert auf diesen kurzfristigen Engpass mit dem typischen stechenden Schmerz.
Trainingsanfänger sind von diesem Problem stärker betroffen als fortgeschrittene
Läufer, weil bei ihnen der Sauerstoff im Körper noch nicht so effektiv verteilt wird.
Wenn bei Ihrem Training Seitenstiche auftreten, dann empfehlen wir Ihnen ganz einfach,
etwas langsamer zu laufen und möglichst ruhig und gleichmäßig zu atmen. Die Beschwerden
werden dann schon nach kurzer Zeit verschwinden. Unbedingt vermeiden sollten Sie beim Laufen einen vollen Magen! Ein voller Bauch bindet
sehr viel Blut und fördert dadurch Seitenstiche. Darüber hinaus belastet ein schwerer
Mageninhalt beim Laufen die Aufhängung der Verdauungsorgane, was ebenfalls zu einem
Ziehen im Bauchbereich führen kann. Zwei Stunden vor dem Laufen sollten Sie also
möglichst nichts mehr essen. Nach großen Mahlzeiten sollten Sie sogar eine Pause von
etwa vier Stunden einlegen.
Die Atmung Im Ruhezustand können diese beiden Muskelgruppen die Atemarbeit allein bewältigen.
Wird die Atmung unter Belastung intensiver, dann werden noch weitere Muskeln beteiligt.
Dazu gehören vor allem die Bauchmuskeln. Bei sehr starker Belastung werden dann alle
Muskeln, die an unseren Rippen ziehen können, zusätzlich eingesetzt: Am Brustkorb sind
das vor allem die großen Brustmuskeln und die Sägemuskeln. Sogar die Lendenmuskeln und
verschiedene Halsmuskeln unterstützen im Extremfall unsere Atmung. Wenn Sie
Wettkampfläufer nach dem Zieleinlauf beobachten, dann sehen Sie eine ganz typische
Haltung: Die Läufer neigen ihren Oberkörper vor und stützen sich mit den Händen auf
die Oberschenkel. Zusätzlich legen die Athleten ihren Kopf in den Nacken, um die Atmung
zu erleichtern. In dieser Haltung können alle Hilfsmuskeln optimal arbeiten und dadurch
das Atemvolumen verstärken. Im Ruhezustand nehmen wir mit jedem Atemzug etwa einen Viertelliter Luft auf. Davon
sind 21 Prozent Sauerstoff und 78 Prozent Stickstoff. Der Rest ist eine Mischung aus
Kohlendioxyd und verschiedenen Edelgasen. Von Natur aus sind wir Menschen so genannte
"Nasenatmer". Das heißt, wir atmen normalerweise bevorzugt durch die Nase. Sie
dient uns einerseits als Riechorgan und andererseits als Grobfilter für größere
Staubteilchen. Aus der Nase strömt die Luft dann in die oberen Atemwege. Hier werden dann
besonders feine Staubteilchen und Krankheitserreger herausgefiltert. Gleichzeitig wird der
Luftstrom auf Körpertemperatur erwärmt und angefeuchtet. Bereits im Rachenraum hat
selbst eiskalte Luft schon die notwendige Temperatur von 37 Grad. Bei der Mundatmung
erfolgt diese Erwärmung erst später. In jedem Fall aber erreicht die Luft die
Lungenbläschen mit Körpertemperatur. Die Sättigung der Atemluft mit Wasserdampf ist
besonders wichtig, damit diese Lungenbläschen, die man auch "Alveolen" nennt,
nicht austrocknen. Zu den unteren Atemwegen zählen die Luftröhre und die Lunge selbst. Die feinsten Verzweigungen der Blutgefäße in der Lunge sind die so genannten
"Kapillare". Sie umhüllen unsere Lungenflügel wie ein Netz. In den Kapillaren
trifft die Atemluft, durch eine hauchdünne Membran getrennt, auf das sauerstoffarme,
venöse Blut. Diese Membrane bilden die so genannten "Lungenbläschen", die eng
an der Kapillarwand sitzen und Sauerstoffmoleküle an das vorbeiströmende Blut abgeben.
Im Blut selbst wandert der Sauerstoff dann in die roten Blutkörperchen, das so genannte
"Hämoglobin". Diese verändern dadurch ihre Farbe von dunkelrot nach hellrot.
Von den roten Blutkörperchen wird der Sauerstoff direkt zu den Zellen transportiert. An
der Muskelzelle selbst findet dann die Übergabe des Sauerstoffs an das
"Myoglobin", den roten Farbstoff der Muskelzellen, statt. Mit zunehmender
Erwärmung funktioniert dieser Transport immer besser: Die erhöhte Bluttemperatur sorgt
dafür, dass der Sauerstoff sehr rasch an das Myoglobin abgegeben werden kann. Auch aus
diesem Grund ist eine Erwärmung vor jedem Training besonders wichtig! Als Abfallprodukt
unserer Atmung bleiben Wasser und vor allem Kohlendioxyd übrig, das einfach mit dem
Blutstrom mitgenommen und über die Lungen ausgeatmet wird. Insgesamt nutzen wir von der Atemluft nur etwa vier Prozent Sauerstoff, so dass der
Sauerstoffgehalt der ausgeatmeten Luft immer noch bei rund 17 Prozent liegt. Stickstoff
und Edelgase werden nicht verwertet und einfach wieder ausgeatmet. Bei einem Viertelliter
eingeatmeter Luft entspricht die Menge des verwerteten Sauerstoffs etwa zehn Millilitern. Im Durchschnitt atmet ein Erwachsener rund 12- bis 16- mal pro Minute ein und wieder
aus. Diese Zahl bezeichnet man auch als Atemfrequenz. Insgesamt bewegen wir also im
Ruhezustand rund sechs bis acht Liter Luft pro Minute. Diese Menge steigert sich bei
Marathonläufern auf bis zu 150 Liter. Mit einem einzigen Atemzug werden dann drei bis
fünf Liter, bei austrainierten Läufern sogar bis zu sechs Liter Luft aufgenommen und
wieder abgegeben. Für alle Sportler gilt: Sobald sie sich mehr bewegen, steigt ihr
Sauerstoffbedarf. Dieser Mehrbedarf wird am Anfang ausschließlich über die Atemfrequenz
geregelt. Bei regelmäßiger Belastung lernt unser Atemsystem allerdings sehr schnell, dass es
unwirtschaftlich ist, den hohen Luftbedarf über häufigeres Atmen zu regeln und passt
sich an die neuen Gegebenheiten an. Die Folge dieser Anpassung ist ein gesteigertes
Lungenvolumen und eine insgesamt ruhigere und effektivere Atmung.
Nach jedem Training folgt ein leichtes Stretching Dehnen Sie zunächst den vorderen Oberschenkel. Dazu stellen Sie sich gerade auf Ihr
linkes Bein und greifen mit der rechten Hand Ihren rechten Fuß. Halten Sie beide Knie
zusammen, und ziehen Sie dann die Ferse zum Po. Halten Sie diese Dehnung für 15 Sekunden,
und wechseln Sie anschließend die Seite. Insgesamt sollten Sie jedes Bein zweimal dehnen. Danach folgt der hintere Oberschenkel. Auch diese Dehnung machen Sie am besten im
Stehen. Legen Sie dazu zunächst Ihr rechtes Bein gerade auf einem Stuhl ab. Der Fuß des
linken Beins sollte dabei nach vorn zeigen. Neigen Sie sich dann aus geradem Oberkörper
vor, bis Sie die Dehnung auf der Hinterseite Ihres Oberschenkels fühlen. Ziehen Sie
zusätzlich Ihre rechte Fußspitze an, um die Waden-muskulatur zu dehnen. Grundsätzlich sollten Sie jede Dehnung immer sehr konzentriert und ohne Schwung
ausführen. Vermeiden Sie Federn und Wippen und versuchen Sie, während der Dehnung ruhig
und gleichmäßig zu atmen. |
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